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© Macmillan

Zugegeben, das heute hier besprochene Buch ist kein Standardbuch dieser Kategorie. Aber wer bin ich denn, dass ich nicht auch tolle Bücher erwähnen darf, nur weil sie etwas aus dem Rahmen fallen. Nichtsdestotrotz hat auch Conor Woodman seine Erfahrungen im Teehandel machen dürfen. Davon später mehr.

Die Idee zu diesem, sehr ungewöhnlichen, Reisebuch wurde mal wieder auf der britischen Insel geboren. Nichts liegt den Briten, und diesem Falle einem irischen Ex-Broker an der Londoner Börse, ferner als auf ihrer schönen Insel zu verbleiben. Aus diesem Grunde fallen sie in Ferienzeiten auch in Horden über den Kontinent her oder trampen mit Kühlschränken um die irische Küste. Das ist allerdings eine andere Geschichte, die ich vielleicht demnächst mal erzähle. Conor Woodman aber hat sich was besonderes einfallen lassen. Er verkaufte seine Londoner Wohnung und handelte sich, im wahrsten Sinne des Wortes, um die Welt. Seine Ausgangsidee war es,es den „Urvölkern“ gleichzutun und Produkte in den jeweiligen Ländern zu erhandeln und dann in einem anderen Land wieder zu verkaufen, usw. Dies sollte zu einer Erdumrundung führen, und im Idealfall zu einer Verdopplung seines Urprungskapitals von 50.000 US-Dollar.

Nach einem Crash-Grundkurs auf einem Bazar in Marrakesch, sollte das neu erworbene Wissen im Sudan zur Anwendung kommen und beim Handel mit Kamelen Früchte tragen und von dortüber Sambia nach Südafrika führen. Ich möchte hier nicht die gesamte Handlung nacherzählen und beschränke mich darauf, dass Woodman nach einzelnen Misserfolgen und mehr Erfolgen fünf Monate später wieder in London landete.

Was hat das jetzt mit Tee zu tun? Zuerst mal lernte ich, dass man in Kirgisien, wo er versuchte mit Pferden zu handeln, Chi zu unserem Lieblingsgetränk sagt und Na im Kirgisischen das Land bezeichnet. Endlich wissen wir nun das China als das Land des Tees korrekt beschrieben wird. Nach seinem Intermezzo im bevölkerungsreichsten Land der Welt verschlägt es ihn auch nach Taiwan und er setzt sich in den Kopf Tee zu kaufen und in Japan wieder loszuweden. Ha!! Das konnte ja nur fehlschlagen, freue ich mich. Denn es mag ja eines sein, Chillisauce von Südafrika nach Indien oder aufblasbare Surfboards von China nach Mexiko zu verkaufen. Den Japanern, wenn auch noch so guten Taiwanesischen, Oolong schmackhaft zu machen ist schier aussichtslos. Noch dazu versucht Woodman zwei verschiedene Tees loszuschlagen und scheitert grandios.

Als er viel später zurück in London ist, hat er immer noch ein 1500 US-Dollar teures Souvenir, nämlich 100g eines 30 Jahre alten Taiwan-Oolongs. Dieser Tee wurde über Jahre, ähnlich wie Wein, auf Auktionen gehandelt und hat seinen Preis entsprechend vervielfacht und wartete geradezu darauf, von einem unwissenden Europäer überteuert gekauft zu werden. Ja, ich gebe zu, dass ich schon etwas neidisch bin. Auch ich möchte diesen Tee einmal probieren….

Mein Fazit :
Ein witziges, charmantes und abenteuerreiches Buch. Kurzweilig geschrieben, strotzt es von ungeheuerlichen Ideen und erzählt respektvoll Geschichten aus Ländern wie z.B. Kirgisien, Sudan, Taiwan und Mexiko, die man so sicherlich noch nicht kennengelernt hat. Da ich es auf Englisch gelesen habe, führe ich beide ISBNs unten an. Kaufen, lesen und genießen Sie ein Buch darüber, mit was sich mit alles Geld machen lässt.

Connor Woodman: Around the world in 80 trades, ISBN-10: 0330467875, Macmillan, Bazar statt Börse, Hanser Fachbuch, 17.90 €, ISBN-10: 3446419578, 316 S.

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