Leider kommen wir gerade mit zwei Kleinkindern zuhause nicht dazu, die Welt zu bereisen. Umso besser, dass wir eine Gastautorin gewinnen können, die seit Jahren in Nepal lebt und uns „live“ vom Teeanbau in Nepal berichten wird. Eva Wieners (31) und ihre Tochter Miriam (6) sind nun seit bald  vier Jahren in der Welt unterwegs und weiterhin voller Abenteuerlust. Auf ihrem Blog teilen sie ihre Erlebnisse und Erfahrungen und möchten die Leser gerne ein Stückchen daran teilhaben lassen. Die meiste Zeit verbringen die beiden in Nepal, wo Eva ihre Dokortarbeit schreibt und in einem Agroforstprojekt arbeitet und Miriam mittlerweile zur Schule geht. Neben Besuchen in Deutschland stehen aber auch immer wieder verschiedene Reiseziele auf der Agenda. Zum Blog 2-unterwegs.de

Zwei Unterwegs

© Eva Wieners, 2-unterwegs.de

Für Teepod.de schreibt Eva heute über Teekultur in Nepal:

„Chiya khayo?“ – „Hast du heute schon deinen Tee getrunken?“ ist eine typische Begrüßung in Nepal. Der erste Tee am Morgen gehört für die meisten Nepaler zu ihrer täglichen Routine, ohne die sie morgens nicht aus dem Haus gehen würden. Und nicht nur morgens, auch im Verlaufe des Tages spielt das Teetrinken in Nepal immer wieder eine wichtige Rolle. Jede noch so kleine Siedlung hat einen „Chiya pasal“, einen Teeladen, in dem man sich trifft, Klatsch und Tratsch austauscht oder Geschäfte abschließt. Ist man zu Gast in einer nepalischen Familie, so bekommt man als erstes einen Becher Tee in die Hand und fühlt sich sofort willkommen.

Doch nicht nur als Teekonsumenten, auch als Teeproduzenten haben Nepaler eine wichtige Rolle. Musste bis vor Kurzem noch Tee importiert werden, um den Teedurst der Nepaler zu stillen, so hat sich das Land in den letzten 20 Jahren zum Netto-Teeexporteur gemausert. Allein seit dem Jahr 2000 hat sich die Teeanbaufläche im Land verdoppelt und betrug im Jahr 2014 circa 20.000 Hektar. Auf dieser Fläche wurden mehr als 20.000 t Tee produziert, knapp die Hälfte davon für den Export. Circa 85% wurden im CTC-Verfahren weiterverarbeitet, während 15% zu hochqualitativen Blatttees verarbeitet wurden.

Einer Legende nach sollen die ersten Teepflanzen, die in Nepal angebaut wurden, ein Geschenk des chinesischen Kaisers an den nepalischen Premierminister Jung Bahadur Rana um 1850 gewesen sein. Die erste Teeplantage wurde offiziell im Jahr 1863 in Ilam eröffnet. Da Nepal bis zum Jahr 1950 weitgehend isoliert war und die Grenzen geschlossen waren, stagnierte die Teeproduktion wie viele andere Wirtschaftszweige. Mit der Öffnung des Landes zum Westen und dem Wandel des politischen Systems in den 1950er Jahren änderte sich dies jedoch. Mehrere Plantagen im Regierungsbesitz wurden eröffnet und im Jahr 1978 wurde die erste Verarbeitungsfabrik in Nepal gebaut. Nachdem in den 90er Jahren der Teemarkt liberalisiert wurde und viele Einschränkungen wegfielen, wurden vermehrt private Teefarmen und Plantagen gegründet und tragen somit zum Boom der Branche bei.

Nepaler selbst konsumieren vor allem günstige Tees aus dem CTC-Verfahren. Der klassische nepalische Chiya wird mit Kuh- oder Büffelmilch und viel Zucker zubereitet, manchmal auch noch mit einer Gewürzmischung, die dem Getränk ein fruchtiges Aroma verleiht. 80 % der orthodoxen Tees gehen in den Export und werden vor allem in Europa und den USA verkauft.

Nepal hat exzellente Teelagen wie zum Beispiel Ilam, welches direkt an Darjeeling grenzt. Aber auch in den Distrikten Jhapa, Panchthar, Dhankuta und Terhathum wird hochwertiger Tee angebaut. Der Anbau findet nicht nur in großen Planagen statt, sondern zunehmend in kleineren Gärten als Teil von Agroforstpraktiken, die den Boden und die Umwelt schonen. Vor allem nach dem schweren Erdbeben im Jahr 2015 ist der Kauf von Tee aus Nepal also eine ideale Möglichkeit, nachhaltiges Wirtschaften sowie die ökonomische Entwicklung von Kleinbauern zu unterstützen.

Wer jetzt Lust hat, einen Schwarztee aus Nepal zu probieren, dem sei unser Second Flush Golden Maloom ans Herz gelegt. Wir sind gespannt, ob er Ihnen schmeckt!

Schwarztee Maloom aus Nepal

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Teekultur-in-Nepal


Quellen

National Tee and Coffee Develoment Board, Nepal
Tee-Kompendium
Tea Industry in Nepal and its Impact on Poverty; South Asia Watch on Trade, Economics &
Environment

 

Zubereitung von Schwarztee: Anleitung

 

 

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