Gerbstoffe sind auch unter ihrem aus dem Französischen kommenden Namen Tannine bekannt.
Pflanzliche Gerbstoffe kommen in zweiblättrigen Stauden, Sträuchern und den Blättern von Bäumen vor, die hauptsächlich in den Tropen und Subtropen beheimatet sind.

Gerbstoffe in Tee

In Teeblättern sind Gerbstoffe (Polyphenole) in unterschiedlicher Konzentration vorhanden. Gedeiht die Teepflanze an einem sonnigen, trockenen Standort und erreicht nur einen kleinen Wuchs der Blattknospe, ist der Gerbstoffgehalt sehr hoch. Schnelles Wachstum bei feuchten, schattigen Wetterverhältnissen bedeutet einen niedrigen Gehalt Gerbstoffen.
Der Gerbstoffgehalt verhält sich umgekehrt proportional zum Koffeingehalt: Je mehr Gerbstoffe das Teeblatt enthält, desto koffeinärmer ist es. Durchschnittlich sind 10%-20% Gerbstoffe in Tee enthalten.

Grüntee enthält einen höheren Anteil an Gerbstoffen als Schwarztee. Möchte man die Gerbstoffe im Tee betonen, so muss der Tee etwa fünf Minuten lang ziehen. Erst dann lösen sich die Gerbstoffe und gehen in den Teeaufguss über. Legt man eher Wert auf die Wirkung des Koffeins, sollte eine Ziehzeit von 2-3 Minuten nicht überschritten werden.  Ein anregender Tee sollte eine kurze Extraktionsdauer haben, ein beruhigender Tee eine etwas längere. Der Grund dafür ist, dass die freiwerdenden Gerbstoffe das Koffein binden und es langsamer und schonender freisetzen.

Wirkungsweise von Gerbstoffen im Tee

Dadurch, dass man Tee sowohl trinken, als auch zur äußerliche Anwendung auf die Haut aufbringen kann, besitzt er vielfältige Einsatzmöglichkeiten.
Generell wirken Gerbstoffe

  • antimikrobiell (entzündungshemmend)
  • blutdrucksenkend
  • cholesteriensenkend
  • astringierend (zusammenziehend)

Die humanmedizinische Forschung geht davon aus, dass der vieldiskutierte Wunderstoff EGCG, der etwa ein Drittel der Trockenmasse des Grüntees ausmacht, für die Vielzahl an positiven Eigenschaften des Tees verantwortlich ist. Dieser Gerbstoff gilt als einer der Hoffnungsträger in der Krebsforschung.
Durch ihre proteinbindende Eigenschaft können Gerbstoffe eine schützende Membran auf entzündetem Gewebe bilden

Wirkungsweise enthalten und wirken entzündungshemmend (antimikrobiell). Sie bilden durch ihre proteinbindende Eigenschaft eine schützende Membran auf entzündetem Gewebe und können dadurch Reize von außen fernhalten. Gerbstoffe machen die Haut unempfindlicher, was dazu führt, dass auch Schmerzen und Juckreiz abnehmen. Die heilende Wirkung gilt nicht nur für die äußerliche Anwendung auf der Haut sondern auch für die innere Anwendung: sie haben eine beruhigende Wirkung auf den Gastroenteraltrakt und beruhigen Magen und Darm. Bei der innerlichen Anwendung im Magen-Darm-Trakt kommt es zu einer oberflächlichen Verdichtung der erkrankten Darmschleimhaut. Es wird weniger Wasser in den Darm abgegeben und der Darminhalt nimmt wieder eine normale, festere Form an.
Bei Erkältung können Gerbstoffe aus dem Tee sogar lindernd auf die Schleimhäute der Atemwege wirken.

Unerwünschte Nebenwirkungen von Gerbstoffen im Tee

Trotz aller positiven Wirkungen der Gerbsäure im Tee dürfen auch die Nebenwirkungen nicht außer Acht gelassen werden. Mit manchen Medikamenten geht die Gerbsäure unerwünschte Wechselwirkungen ein: Eisenpräparate zum Beispiel vertragen sich nicht mit Tee: Das Tannin und die Eisenionen gehen zusammen im Magen eine schwer lösliche Verbindung ein und das Eisen wird vom Organismus ungenutzt wieder ausgeschieden. Sogar noch zwei Stunden nach dem Verzehr eisenreicher Lebensmittel kann die Resorption im Darm durch Gerbsäure verhindert werden. Also sollte man z.B. in der Schwangerschaft, bei erhöhtem Eisenbedarf, beim Teekonsum etwas Vorsicht walten lassen.

Auch Menschen mit Herzproblemen, die digitalishaltige Medikamente einnehmen, müssen vorsichtig sein. Auch Neuroleptika, Asthmamedikamente oder Psychopharmaka können durch Gerbstoffe im Tee in ihrer Wirkung aufgehoben werden.
Bei Unsicherheiten diesbezüglich sollten Sie immer Rücksprache mit dem behandelnden Arzt und/oder dem Apotheker ihres Vertrauens halten.


Quellen:
http://www.teesorten.de/gesundheit.htm [01.02.2017]
http://www.onmeda.de/Wirkstoffgruppe/Gerbstoffe.html [01.02.2017]
http://www.durchblick-gesundheit.de/article/71206 [01.02.2017]

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