Bild: 7maru / istockphoto.com

Meine Liebe zum Sencha dauert schon recht lange an. Manchmal gehe ich allerdings fremd und trinke eine Tasse Gyokuro oder einen schönen Oolong – aber im Alltag begleitet mich meist Sencha Grüntee aus Japan. Warum diese Leidenschaft so ausdauernd ist, das versuche ich heute zu ergründen und erklären.

Geschichte des Sencha Grüntees

Grüner Tee wird in Japan schon seit etwa 800 Jahren angebaut. Zuerst nur für Kloster und später auch für die Oberschicht produziert, entwickelte sich der grüne Tee langsam zu einem Getränk, das aus dem Alltag der Japaner nicht weg zu denken ist. Die Produktion von Sencha-Tees ist dagegen noch nicht ganz so alt. Seit gut 200 Jahren wird Sencha in Japan produziert und ist mittlerweile der beliebteste Tee der Japaner und auch im Export. Sen bedeutet so viel „gedämpft“ und Cha heißt „Tee“. Mehr als drei Viertel des in Japan hergestellten Tees werden heutzutage mit dieser Methode produziert.

Seine Beliebtheit entspringt auch der Tatsache, dass man den Tee nicht vor der Ernte beschatten muss, denn er verträgt den Anbau in der Fläche. Ein Grund, der es Teebauern so leicht macht, sich für Sencha zu entscheiden. Ein weiterer: bis zu drei Erntezyklen im Jahr sind für die Teebauern sehr profitabel. Dazu kommt, dass er auch etwas höhere Temperaturen von bis zu 85°C im Aufguss verträgt. Diese Robustheit und sein trotzdem intensives Aroma machen es dann dem Konsumenten einfach. Sencha ist ein sehr alltagstauglicher Grüntee.

Geschmack von Sencha Grüntee

Öffnet man eine Teedose mit Sencha, steigt einem sofort der satt-grasige Geruch in die Nase. Nun ist der Moment gekommen, in dem Kunden sich in dieses grasig-algig-süße Aroma verlieben. Tatsächlich war das auch bei mir der Fall und ich kann persönlich auch nicht genug von diesem intensiven Geschmack bekommen.

Der erste Grüntee des Jahres, der geerntet wird, ist übrigens Shincha (oder Shin-Cha geschrieben). Der Name bedeutet schlicht „neuer Tee“ und in Japan wartet man heißhungrig auf den ersten Tee des Jahres, der auch im Geschmack und Geruch extrem nach frischer Wiese, Heu und manchmal (je nach Düngung) auch nach Algen und Fisch riechen und schmecken kann. Der einzige Nachteil diese Tees ist sein Preis. Nur in kleinen Mengen geerntet und verarbeitet, ist der Tee sehr schnell vergriffen (auch bei uns in Europa höchstens drei bis vier Wochen erhältlich). Durch ihn und das folgende Kirschblütenfest wird in Japan allerdings der Winter verabschiedet und die warme Jahreszeit eingeläutet und diese Vorfreude bezahlt man dann eben gerne.

Herstellung von Sencha

Wie bereits erwähnt, wird Sencha klassischerweise bedämpft und das sogar zwei Mal. Direkt nach der Ernte möchte man vermeiden, dass der Tee anfängt zu welken (also der Oxidationsprozess beginnt) und infolgedessen schließlich zum Schwarztee würde. Deshalb wird der Tee sehr kurz (10-30 Sek) mit Wasserdampf behandelt. Diese sogenannte De-Enzymation verhindert, dass das Teeblatt oxidieren kann. Nach dem Rollvorgang wird der Tee nochmals bedämpft (zwischen 5 und 120 Sekunden). Die sehr kurze Bedämpfung nennt man Asamushi-Cha und die tief bedämpfte Variante Fukamushi-Cha. Letztere wird nicht allzu oft vorgenommen, weil der Tee-Bauer dafür ein sehr ruhiges Händchen und viel Erfahrung haben muss. Gelingt es ihm aber, ist der Tee ganz extrem ausgewogen in Geruch und Geschmack.

Das Bedämpfen des japanischen Tees gibt ihm seinen unverwechselbaren Geruch und Geschmack. Sehen sie also irgendwo einen Tee, der nach Gras riecht und sehr grün in der Tasse ist, dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass Sie einen japanischen Sencha in der Tasse haben.

Erwähnen muss man allerdings, dass japanische Firmen auch sehr viel in China produzieren. Diese Tees müssten dann korrekterweise China Sencha heißen. Verwendet werden sie hauptsächlich für aromatisierte Grüntee-Mischungen und für die Industrie in Japan. Damit wird von Grüntee-Softeis bis Grüntee-Kitkat so manch ungewöhnliches Produkt erschaffen.

Inhaltsstoffe von Sencha Grüntee

Dem grünen Tee im Allgemeinen und japanischen Grüntee im Besonderen werden immer wahre Wunderdinge angedichtet. Tatsächlich gibt es in Japan sehr viel Forschung im Bereich des grünen Tees.
„Durch die starke Sonnenbestrahlung entwickelt der Sencha einen besonders hohen Gehalt an Bitterstoffen und insbesondere an Catechinen aus. Die Katechine, vor allem das EGCG, wurden in zahlreichen wissenschaftlichen Studien untersucht und viele positive Effekte auf die Gesundheit werden ihnen nachgesagt.“ (1)

Eine äußerst wichtige Aminosäure ist L-Theanin, Dieses „L-Theanin ist für die deutlich größere Verträglichkeit des Koffeins im grünen Tee im Vergleich zum Kaffee und schwarzen Tee verantwortlich. Darüber hinaus enthält hochwertiger grüner Tee viele verschiedene Vitamine in beachtlicher Dosierung sowie zahlreiche Mineralstoffe und vor allem Spurenelemente.“ (1)

Wer noch immer nicht genug Argumente hat, dem sagen die Kollegen von monte-mare.de: „ Grüner Tee (speziell Sencha-Tee) gehört zu den Lebensmitteln mit der höchsten Menge an Flavonoiden und Antioxidantien, die als potente Radikalfänger wirken. Er verlangsamt so den Alterungsprozess im Körper und hilft bei der Zellregeneration.“(2)

Zubereitung von Sencha Grüntee

Generell der Tipp an Grünteetrinker: Kaufen Sie sich einen Wasserkocher mit Temperaturanzeige, am besten in 5°C-Schritten. Auf diese Weise können Sie am besten experimentieren, bei welcher Temperatur Ihnen der grüne Tee am wohlschmeckendsten gerät.

Sencha-Tees haben eine sehr große Bandbreite bei der Wassertemperatur. Zwischen 60 und 85° C kann sich der Tee ideal entwickeln. Sehr hochwertige Sencha Tees (z.B. der genannte Shincha) lässt man eher länger abkühlen und gießt sie mit kleineren Temperaturen auf. Die robusteren Sencha-Tees genießt man bei 75-85°C.

Zusammenfassung Zubereitung Sencha

  • hochwertige Senchas: 60-70 °C
  • Aromatisierte Senchas: 75-80°C
  • Ziehzeit: ca. 2 Min.

Wer seinen Tee gerne mehrmals aufgießt, der sollte lieber die hochwertigen Tees wie z.B. Ureshino Sencha kaufen. Wer lieber im Alltag trinkt, dem empfehlen wir unseren heißgeliebten Grüntee Fukamushi Yonkon.

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Quellen

(1) http://www.gruenertee.de/sencha/
(2) http://www.monte-mare.de/blog/allgemein/sencha-gesund-und-schoen-mit-gruenem-tee/

 

Zubereitung von Grüntee: Anleitung und Tipps

 

 

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