Bereits in der Schwangerschaft werden zukünftige Eltern mit Werbung für spezielle Schwangeren- Nahrungsmittel überhäuft. Experten empfehlen bei gesunden Schwangeren lediglich eine ausgewogene Ernährung. Doch was ist, wenn das Baby da ist? Wie verhalte ich mich dann richtig?
Gerade wenn es draußen wieder wärmer wird, fragen sich besorgte Eltern, ob ihr Baby auch genug Flüssigkeit zu sich nimmt. Der Einzelhandel bietet mit vielen Kinderprodukten auch eine breite Palette an Tee für Babys, Wassern und Säften speziell für die Kleinsten an.
Säuglinge bis ca. 6 Monate
Egal ob Säuglinge gestillt werden oder Flaschennahrung bekommen. Beide Milchsorten sind nicht nur sättigend, sondern auch salz- und eiweißarm. Somit sind sie zusätzlich ideale Durstlöscher und ein gesundes Baby benötigt keine zusätzliche Flüssigkeitszufuhr.
Auch wenn die Werbung suggerieren möchte, dass Babys praktisch ohne spezielle Tees nicht überleben können, belehrt ein Blick auf wärmere Länder wie z.B. Afrika eines Besseren: hier werden die Babys so weit möglich ausschließlich gestillt, denn es gibt kaum sauberes Trinkwasser, mit dem andere Flüssigkeiten gefahrlos zubereitet werden können. Wenn das Baby durstig ist, wird es einfach öfter angelegt.
Feste Nahrung erfordert zusätzliche Flüssigkeit
Sobald das Baby feste Nahrung bekommt, sollte auch zusätzliche Flüssigkeit gegeben werden. Dr. Annett Hilbig, Ernährungsexpertin am Forschungsinstitut für Kinderernährung (FKE) in Dortmund rät zur Extraportion Flüssigkeit, wenn es drei Breimahlzeiten pro Tag gibt.
Die Flüssigkeitsmenge wird von anfangs 200ml pro Tag auf etwa 600ml beim einjährigen Kind gesteigert. Dr. Hilbinger betont, dass diese Angaben aber nur ein ungefährer Richtwert sind. Das gesunde Kind weiß am besten, wie viel Durst es hat.
Welche Tees sind für Babys geeignet?
In manchen Fällen kann Tee für Babys hilfreich sein. Nämlich dann, wenn sich Kleinen wegen des noch unreifen Verdauungssystems mit Bauchweh und Blähungen herumquälen. Dann kann zum Beispiel die Gabe von verdünntem Fencheltee hilfreich sein. Unter der Voraussetzung, dass man darauf achtet, das Wasser abzukochen und einen hochwertigen Kräutertee zu verwenden.
Hierbei muss es nicht einmal spezieller Babytee sein.
Kräutertee für Babys
Am besten kauft man losen Kräutertee für Säuglinge und Kleinkinder im Fachgeschäft oder der Apotheke. Alternativ kann man auf hochwertige Biotees im Beutel zurückgreifen.
Trotzdem sollte man darauf achten, dass das Baby nicht dauernd am Tee nuckelt. Denn wenn der Speichel ständig damit verdünnt wird, kann auch zuckerfreier Tee schaden: die karieshemmende Eigenschaft des Speichels wird dadurch reduziert und die Zähne können nicht remineralisiert werden. So werden die Zähne anfällig für Karies.
Früchtetee für Babys
Haben die Kinder das erste Lebensjahr hinter sich gebracht, kann man auch Früchtetee als willkommene Abwechslung anbieten. Sie sind Säften vorzuziehen, da sie zwar auch Vitamine und Spurenelemente enthalten, jedoch nur äußerst wenig Fruchtzucker mitbringen. Gute Früchtetees bestehen aus getrockneten Früchten und Kräutern. Sind die Rohstoffe sorgfältig verarbeitet worden, bleiben die gesunden Bestandteile der Früchte erhalten und gehen beim Aufbrühen ins Wasser über. Manche Kinder mögen den sauren Geschmack hibiskushaltiger Tees nicht so gerne. Diese Teesorten verdünnen Sie dann entweder stark vor dem Teinkwn, oder Sie greifen auf säurearme Früchteteesorten zurück.
Vorsicht vor gesüßten Babytees
Ökotest hat herausgefunden, dass die Qualität bei Tee für Babys zu wünschen übriglässt und vor allem Instant Tees eine nicht tolerierbare Menge an Zucker aufweisen. Um den Zuckergehalt für Eltern möglichst undurchschaubar zu machen, werden auch gerne nah verwandte Stoffe wie Maltodextrin, Lactose oder Zuckeraustauschstoffe verwendet. So ist nicht gleich auf den ersten Blick zu erkennen, wie untauglich das Produkt für Säuglinge und Kleinkinder ist.
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Bild: ©Nagy-Bagoly Ilona / istockphoto.com
Quellen
Ute Alexy, Annett Hilbig: Die beste Ernährung fürs Baby und Kleinkind, Kösel 2014
Pighin, Gerda; Simon, Bernd: Babys erstes Jahr, Gräfe u. Unzer, 2003
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