Teegeschirr ist doch was Wunderbares. Sitzt man auf eine Tasse Tee zusammen, ist es ein schöner Blickfang und macht sich auch in unserer Küche ausgesprochen schön als Deko-Element. Woher kommen jedoch die prunkvoll verzierten Geschirr-Varianten und warum findet man konträr ganz reduzierte Exemplare? Besonders Teegeschirr aus Japan hat eine lange Tradition, wie es entstand und wie es unseren heutigen Teegenuss beeinflusst zeigt dieser Blogpost.
Geschichte
Wie auch der Tee selbst, kam auch das dafür verwendete Geschirr ursprünglich aus China mit den Zen-Mönchen nach Japan (8. Jahrhundert n. Chr.). Schon bald etablierte sich die Japanische Teezeremonie. Im Zuge dessen richteten die Fürsten, bei denen die Teezeremonie großen Anklang fand, Öfen ein (15. Jahrhundert n. Chr.), um Geschirr zu fertigen. So entwickelten sich rasch aus den zuvor eher einfach gehaltenen Gefäßen lokalabhängige, eigene Brenntechniken, Fertigungsverfahren und Stile. Der koreanische Einfluss prägte das Tonhandwerk in Japan aus. Jede Sorte Ton besitzt eine andere mineralische Zusammensetzung, die den Geschmack von Tee beeinflussen soll. Die Koreaner waren Spezialisten im Töpferhandwerk und so gelang es ihnen zu Beginn des 17. Jahrhunderts, erstes Weichporzellan in Japan herzustellen. Verknüpft mit den Glasurtechniken der Chinesen entstand dann das bunt bemalte Porzellan, das wir heute kennen und schätzen. Parallel zur Keramik bildete sich ebenfalls die Verwendung von Gusseisen aus. Dieses verwendete man damals als Kessel zur Aufbewahrung von heißem Wasser. Später nutze man dann die wärmehaltende Wirkung und ging dazu über, aus Gusseisen Teekannen zu fertigen und ebenfalls zu verzieren.
Ausprägungen
Das Besondere am Teegeschirr aus Japan ist, dass es durch verschiede Einflüsse aus unterschiedlichen Materialien bestehen kann. Gusseisen, Porzellan oder Ton sind hier die verschiedenen Varianten. Die Teekeramik ist und war sehr bedeutend für die Japaner. Sie strahlen höchste Eleganz und Qualität aus, was daran liegt, dass in Japan Kunst und Handwerk als gleichwertige Disziplinen gelten. Bei den Teekannen unterscheidet man im Wesentlichen zwischen zwei Sorten:
- Kyusu aus Ton
- Tetsubin Kyusu aus Gusseisen
Beim übrigen Teegeschirr setzt man auf Keramik anstatt Gusseisen. Die sehr reduzierte Form aus naturbelassener Keramik ist eine Ausprägung des Teegeschirrs, die sich heute wieder besonderer Beliebtheit erfreut. Sie sind aktuell mehr im Trend denn je, da sie stark an den modernen skandinavischen Stil erinnern. Die zweite Ausprägung ist glasiert und aufwändig von Hand bemalt. Dieses sehr prunkvolle Teegeschirr ist ein Klassiker und in vielen Haushalten weltweit zu finden.
Öfen
Die Öfen sind verantwortlich für die Verbreitung der Keramik. Je technisch entwickelter die Öfen wurden, desto mehr Keramik konnte produziert werden und so machte man Keramik der breiten Bevölkerung zugänglich. Es gibt zahlreiche verschiedene Sorten von Öfen:
- Agano
- Akahada
- Asahi
- Kosobe
- Shitoreo
- Takatori
Sie unterscheiden sich nur in Nuancen und es gibt noch Tausende mehr. Fast jeder Keramikmeister in Japan entwickelt für sich eine bestimmte Sorte Ofen, dementsprechend gibt es unsagbar viele verschiedene Varianten.
Gegenwart
Auch noch heute schätzt man das japanische Kunsthandwerk sehr. Die lange Tradition wird durch die Einflüsse anderer Kulturen und die Globalisierung immer weiterentwickelt. Man findet heute sowohl sehr ursprüngliches Geschirr, als auch moderne Abwandlungen die sich ebenfalls großer Beliebtheit erfreuen. Kritisch sieht man heute das Geschirr aus Ton, denn durch seine grobporige Struktur ist es weniger hygienisch und weitaus schwieriger zu reinigen als die Kollegen aus anderen Materialien. Besonders beliebt sind auch heute noch die Teekannen aus Gusseisen. Sie halten die Wärme sehr lange und sind leicht zu reinigen. Sie geben keinen Geschmack an den Tee ab, sodass das Tee-Aroma von keinem zusätzlichen Geschmack gestört wird. Beim Kauf sollte man darauf achten, dass die Kannen auf der Innenseite emailliert sind. Das schützt das Gusseisen vor Rost.
Titelbild: © Natalia Klenova Photography / istockphoto.com
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