Weiß, Zart, schimmernd und in fast jede Gestalt formbar. Und am Ende extrem hart – das Teegeschirr aus Porzellan.
Vor wenigen Jahrhunderten noch galt es als Rarität und wurde als das Weiße Gold bezeichnet. Damals waren gekrönte Häupter bereit jeden noch so hohen Preis für Porzellan zu bezahlen. Heutzutage steht es nicht nur in Form von Geschirr in jedem Haushalt und ist für jeden erschwinglich. Teeliebhaber haben oft ein Teegeschirr aus Porzellan im Schrank, für den perfekten Teegenuss.

Die Geschichte des „Weißen Goldes“

Die Geschichte des „weißen Goldes“ beginnt im China des 7. Jahrhunderts.
Porzellan taucht erstmals in der Tang Dynastie (618-906 n. Chr.) auf. Es wurde aus Steinzeug weiterentwickelt und benötigt sehr hohe Brenntemperaturen (ab 1.200°C).
Die daraus hergestellten Gegenstände waren ebenso beliebt wie teuer und die wenigen Produzenten hielten ihr Wissen um die Herstellung lange Zeit geheim.

Im 13.Jahrhundert: Porzellan ist über die chinesischen Grenzen hinaus bekannt

Erst mehr als 700 Jahre später interessierte man sich auch außerhalb Chinas für den Werkstoff Porzellan.
Das Wort Porzellan (Porcellana) wurde nachweislich zum ersten Mal von Marco Polo, dem berühmten Reisenden, erwähnt. Dieser hatte im Jahr 1271 eine Handelsreise nach China unternommen und lebte dort ca. 20 Jahre in den Diensten des Kublai Khan (ein Enkel des Dschingis Khan). Er wusste nach seiner Rückkehr sagenhafte Geschichten aus dem Reich der Mitte zu berichten.

Im 14. Jahrhundert: Qualitätsverbesserung

Während der Ming-Dynastie (1368-1644) verbesserte sich die Qualität von Porzellan erheblich. Es konnte in noch zarteren Formen gestaltet werden, Glasur, Dekor und Malereien wurden filigraner. Plötzlich sah man Verzierungen in Form von Drachen, Pflanzen oder Fischen auf Porzellanteilen. Und die Farbpalette wurde um Kobaltblau erweitert, was man aus dem heutigen Irak importierte.

Im 16. Jahrhundert: Porzellan kommt nach Europa

Erst kam Porzellan zu Wasser und zu Land auf Handelsrouten nach Europa. Der Adel schmückte sich gerne mit seinem Weißen Gold, das Ausdruck eines extremen Reichtums war. Man konnte Porzellan noch nicht selbst herstellen und musste jedes einzelne Teil aus China importieren.

Im 18. Jahrhundert: Der Durchbruch in Europa

Der sächsische König August der Starke (1670-1733) hatte so großes Gefallen gefunden am Porzellan, dass er es unbedingt selbst herstellen wollte. Deshalb beauftragte die naturwissenschaftlichen Gelehrten Ehrenfried Walther von Tschirnhaus (1651-1708) und Johann Friedrich Böttger (1682-1719) herauszufinden, wie man Porzellan herstellt.
Dies gelang 1707 und drei Jahre später nahm die Porzellan-Manufaktur in Meißen ihre Arbeit auf.
Von dort aus startete der Siegeszug des Porzellans nach ganz Europa.

Wie wird Porzellan hergestellt?

In der Porzellanherstellung vermengt man drei Grundstoffe miteinander: Kaolin, Feldspat und Quarz. Die Rohstoffe müssen zunächst sorgfältig von Verunreinigungen befreit werden. Eisen, Kupfer, Nickel und Mangan werden aus ihnen entfernt, um einen reinen, weißen Farbton zu erhalten. Es kommt auf die Mengenverhältnisse an, welche Art Porzellan am Ende damit hergestellt werden kann: Hart- oder Weichporzellan. Mit Wasser werden die trockenen Substanzen zu einer Masse vermischt. Diese muss dann bis zu zwei Jahre lang ruhen, um anschließend geformt und getrocknet zu werden.

Zutaten für die Porzellanmasse:

Kaolin, ein auch Porzellanerde oder Porzellanton genanntes, feines weißes Gestein
Feldspat, das auf der Erde am häufigsten vorkommende Mineral, das vor allem in Tiefengestein und Vulkangestein zu finden ist
Quarz, das zweithäufigste Mineral, das besonders hart ist

Die Porzellanmasse wird nach der Lagerung etwas verflüssigt und in hohle Gipsformen gegossen. Gips deshalb, weil er das Wasser aus der Porzellanmasse entzieht. So setzt sich die Masse an der Innenseite der Form ab und die überschüssige Porzellanmasse kann abgegossen werden. Dieser Vorgang wird so lange wiederholt, bis die gewünschte Wanddicke erreicht ist. Der Rohling kann entnommen werden und getrocknet werden. Danach erfolgt die Feinbehandlung.
Nun erfolgt der erste Brennvorgang, nachdem das Porzellan glasiert wird. Anschließend erfolgt der zweite Brennvorgang und gegebenenfalls weitere Verzierungen.
Das europäische Porzellan erhält im Gegensatz zum chinesischen Porzellan zwei Brände.

Vorteile von Teegeschirr aus Porzellan

Trinken Sie Ihren Tee auch am liebsten aus einer feinen Porzellantasse? Dann machen Sie einiges richtig. Denn Porzellan hat eine extrem glatte Oberfläche und es reagiert nicht mit den im Tee enthaltenen Stoffen. So bleibt der Geschmack des Tees frei von Fremdaromen.
Diesen Effekt erzielen Sie auch mit Trinkgefäßen aus Glas.
Edelstahl eignet sich zum Beispiel keinesfalls für Grüntee. Dieser würde einen ungewünschten metallischen Geschmack bekommen.

 

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Bild: © matka_Wariatka / istockphoto.com

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