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In dieser Woche habe ich bereits über vier Teeregionen in der Nähe des Atomreaktors Fukushima geschrieben. Danach baten mich einige Leser, den im Artikel erwähnten „Aracha“ oder auch Ara-Cha zu erklären. Voilà — und hier geht’s los.

Wie vielleicht dem Einen oder Anderen bereits bekannt ist, werden grüne Tees in Japan nur sehr selten als sortenreine oder Plantagentees hergestellt. Das liegt auch am Geschmack des japanischen Verbrauchers, hat aber hauptsächlich finanzielle Gründe und ist eine Modeerscheinung – hört sich komisch an, ich weiß.

Die japanischen Teetrinker lieben ihr Getränk zu jeder Tages- und Nachtzeit. Dies ist für die Teefirmen immer eine große Herausforderung. Da der Konsum des grünen Goldes in Japan deutlich höher liegt, als die Eigenproduktion (ca. 80.000 t werden im Inland geerntet und verarbeitet und noch einmal 20.000 t auf, von Japanern betriebenen, Plantagen in China). Da Japaner zu unterschiedlichen Anlässen Tee trinken, gibt es natürlich sehr viele verschiedene Qualitäten. Teeautomaten, Tee-Eis und auch die Kometikindustrie oder Energydrinks werden fast ausschließlich aus chinesischen Sencha-Tees hergestellt.

Sobald die Teeernte im Mai begonnen hat, werden die in Japan geernteten Tee regional und täglich auf kleinen Teehandelsplätzen (Teebörsen wäre zu hoch gegriffen, das trifft eher für Nord-Indien zu) angeboten. Hier treffen sich die Teebauern, um mit den Händlern (eine Art externer Einkäufer der Teeproduzenten) um den jeweils besten Preis auszuhandeln. Auf diesen Handelsplätzen werden sogenannte Ara-Chas („unsortierte Rohtees“) angeboten und verkauft. Die Händler, gut zu erkennen an gelben oder blauen Mützen, kaufen die Ara-chas nach den Wünschen der Teeproduzenten. Diese geben bei ihnen in Auftrag, wie der Tee schmecken soll und bestimmen das dafür mögliche Budget. Aus diversen Ara-Chas werden dann von den Teemeistern der Teefirmen entsprechend unterschiedliche Tees gemischt (d.h. grobe und unerwünschte Teile des Rohtees werden aussortiert und zu einfacheren Sencha-oder Banchatees verarbeitet). Man könnte dies wohl als eine Art regionaler Best-of-Tee bezeichnen.

Auf diese Weise kann man finanziell wesentlich flexibler agieren, da man nicht von einzelnen Plantagen und ihren Ernteschwankungen abhängig ist. Natürlich kann man auf diese Weise auch sehr viel schneller auf Kundenwünsche oder Modeerscheinungen, wie etwa die der „fruchtigeren“ Tees, reagieren.

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