© Evas Teeplantage

Nach einer, redaktionell gesehen, eher mauen Woche, gelobe ich Besserung und widme mich heute einem unterschätzen Thema, nämlich den Teemischungen. Diese werden, ähnlich wie im Whisky-Bereich, Blends genannt.

Die Gründe, warum man verschiedene Tees mischt, manchmal aus verschiedenen Ländern und manchmal nur aus regional eng begrenzten Bereichen, variieren sehr stark. Ganz offensichtlich bestimmt bei Teebeutelmischungen allein der finanzielle Aspekt die Produktion. Man möchte möglichst günstig ein Endprodukt erhalten, das, auch wenn mal ein Lieferant ausfällt, immer gleich viel oder wenig kostet, wie im Vorjahr. Nicht zu unterschätzen ist auch die Menge an Pestiziden, die enthalten sind. Nachdem unsere Lebensmittelgesetzgebung ziemlich rigide durchgreift, wenn Tees zu stark belastet sind, greifen die Produzenten immer häufiger auf Labore in den Ursprungsländern zurück und prüfen vorab. So wird vermieden, dass ausgelieferte Ware eventuell wieder vom Markt genommen werden muss. So etwas ist nicht nur marketingtechnisch ein GAU, sondern mindert die ohnehin knappen Margen, die den Discountbereich prägen. Manche Produzenten spritzen eben mehr, andere weniger, und in einer Mischung (eben einem „Blend“) ist nur entscheidend, wieviel das Endprodukt enthält.
Die angesprochenen Tees sind zum Großteil Brokentees, aber für Teemischungen aus ganzen Teeblättern gilt im Prinzip dasselbe. Hier ist natürlich die Qualität an sich schon etwas höher, die bekanntesten sind natürlich englische Teemischungen, aber auch die Basistees für alle aromatisierten Grün- und Schwarzteemischungen sind in der Regel Blends. Bei grünen Tees sind es meistens Senchatees aus China und im Schwarzteebereich aus Ceylon, Kenia, Indonesien und ebenfalls China.

Auch reine Plantagentees, sei es nun Darjeeling, Assam und Co. mischen ihren Tee. Der Unterschied ist natürlich zum Ersten die Qualität der Tees und ihr Ursprung. Es werden nur Tees einer Teeplantage gemischt! Dies geschieht, um sehr unterschiedliche Tagesproduktionen geschmacklich annähernd konstant zu gestalten.

Von Indien nun nach China. Dort hat das Mischen noch einen anderen Grund: chinesische Teeproduzenten haben häufig nur sehr kleine Teeplantagen und das gepflückte Teeblatt wird deshalb nicht auf der eigenen Plantage weiterverarbeitet. Am Ende der Tagesernte wird deshalb der Tee sehr schnell in eine große regionale Teefabrik geliefert, damit der grüne Tee nicht zu fermentieren beginnt. Das hat zur Folge, dass man chinesische Tees oftmals nur auf eine Region zurückverfolgen, aber nicht bestimmen kann, von welcher Plantage sie stammen.

Auch Spitzentees aus Japan, sogar Gyokuros, werden in der Regel gemischt. Der Unterschied zu allen anderen Teemischungen ist allerdings die höchste Qualität und, unter Umständen auch, der Preis. Das Ausgangsprodukt für diese Tees ist der sogenannte Ara-Cha, also der rohe vorproduzierte, jedoch noch nicht sortierte Tee. Dieser wird durch Makler auf (meist kleinen) Teebörsen ersteigert. Der Auftraggeber ist fast immer ein Teemeister. Dieser kreiert aus den gekauften Ara-Chas seinen eigenen, köstlichen und oft teuer verkauften Spitzentee.

Deshalb sollte man Teemischungen nicht generell verteufeln, sondern, abgesehen vom richtungsweisenden Preis, immer erst das letztendliche Geschmackserlebnis des einzelnen Tees als individuelle Entscheidungshilfe zu Rate ziehen.

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