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Was schon viele Jahre bekannt war, nämlich dass gerade auf Sri Lanka fast schon sklavisch „bezahlt“ wird, ist jetzt auch der dortigen Teearbeitergewerkschaft klar geworden. Nach jahrelangen und erfolglosen Verhandlungen ist es ihren Mitgliedern nun zu bunt geworden und sie streiken für eine bessere und vor allem menschenwürdigere Entlohnung.

Das alles hat natürlich auch eine Vorgeschichte. Das damalige Ceylon war das letzte der großen Teeanbauländer das, ehemals 1870 noch britische Kolonie, begann, Tee im industriellen Stil anzubauen. Anfangs wurden selbstverständlich noch nicht heutige Mengen geerntet und auch die Qualitäten waren aller Ehren wert. Über die Jahrzehnte jedoch, wurde immer mehr auf Quantitäten geachtet und mit dem Aufkommen künstlicher Düngemittel und später auch von Erntemaschinen wurde die Menge des geernteten Tees das alleinige Kriterium. Dies wiederum führte dazu, dass die Qualität des Tees beängstigend schnell abnahm.

Ich erzähle das alles auch, weil ich mich schon viele Jahre ärgere, dass es leider keine durchgängig produzierten Spitzenqualitäten aus Sri Lanka mehr gibt. Es ist mir zwar gelungen, wenigstens einige tolle Tees von dort an Land zu ziehen, aber das Problem ist die Nachhaltigkeit. Ob ich diese Plantagen auch nächstes Jahr werde verkaufen können, weiß ich schlicht nicht. Auch andere teetrinkende Nationen wissen um dieses Problem und das veranlasst z.B. die arabischen Länder dazu, zum Teil abstrus hohe Einkaufspreise zu zahlen. Deshalb ist es eher unwahrscheinlich, dass in den nächsten Jahren wirklich hochwertige Tees aus Sri Lanka den deutschen Teemarkt erreichen.

Die Gier der dortigen Teeproduzenten führte schon dazu, dass fast nur noch BOPs (also sogenannte Brokentees:Teeblätter, die wie feingemahlen aussehen) produziert werden. Das nur deshalb, weil viel für Teebeutel gebraucht wird. Diese absolut minderwertigen Qualitäten dürfen natürlich in der Produktion nur wenig kosten, was dazu führt, dass die Arbeiter momentan statt 290 Rupien ( 2,5 US-Dollar) eben 500 Rupien ( 4,3 US-Dollar) verlangen. Wir sprechen hier übrigens von Tageslöhnen!! Wer, wie die srilankischen Produzenten, am falschen Ende spart wird sehr bald aufwachen und versalzene Böden, emmigrierte Facharbeiter und noch billigere Produzenten wie Kenia vorfinden.

Also: Viel Glück nach Colombo, haltet durch. Der deutsche Teetrinker wird es ertragen können, wenn er ein bis zwei Cent mehr pro Tasse zahlt. Und, liebe Discounter, auch Ihr tragt ein Gutteil dazu bei, dass Menschen auch menschenwürdig bezahlt werden. Nicht nur im Teebereich!

Ceylon-Tee trinken

Artikel: Was ist Ceylon-Tee?

Fotos der Teeproduktion in Ceylon

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