© Markus Holzammer

Da waren sich ja alle Magazine im Netz sehr einig am letzten Wochenende. Aus allen Ecken erklang es vielstimmig: „Japanischer Grüntee aus Japan verseucht!“ Manchmal sogar mit mehreren Ausrufezeichen versehen. Und so wollten die Meldungs- und Meinungsmacher von Bild.de bis Spiegelonline uns erklären, dass wir japanischen Grüntee jetzt gefälligst in die Tonne treten können.

Was ist dran?
Alles nur Panikmache oder wirkliche Neuigkeiten, die uns Japantee-Liebhabern auf Dauer den Genuss dieses Lebenselixiers vermiesen? Wie ich letzte Woche schon berichtet habe (das hört sich jetzt seltsam an, sowas selbst zu schreiben, das liest man ja sonst eher in der Tageszeitung) sind diese einhelligen Berichte durchaus nichts Neues. Die von der Nachrichtenagentur Reuters verbreitete Meldung wurde als neu verkauft, ihr Wortlaut wurde von allen Medien übernommen, nur kommentiert oder gar sachlich eingeordnet wurde sie von wenigen. Arztezeitung.de und Zeitonline.de tun sich da etwas positiv hervor, indem sie wenigstens angebe, wieviel Becquarel da gemessen wurden und dass es sich dum EINE Plantage handelt.

Den Vogel schoss das Schweizer Fernsehen in einem Bericht ab: Hier wird doch glatt behauptet, dass „große Teile des japanischen Tees“ jetzt unbrauchbar wären. Das ist natürlich hanebüchener Quatsch. Ganz ehrlich: So eine Schlagzeile hätte ich eher bei den unseriöseren Kollegen der Regenbogenpresse verortet.

Tatsache ist weiterhin, dass auf einer Plantage leicht erhöhte, 675 Bcq statt erlaubter 500 Bcq, Werte gefunden wurden. Richtig ist es auch, diesen Tee nicht in den Verkauf und zur Auslieferung zu bringen. Richtig ist aber auch, ein bißchen Geduld zu haben, ob sich diese Messwerte auf weiteren Plantagen bestätigen, denn bisher ist mitnichten ein Trend daraus abzulesen. Leider erinnert mich diese Panikmache sehr an die momentane EHEC-Diskussion. Da wird auch jeden Tag eine andere Sau durchs Dorf getrieben, was die Tatsachen aber auch nicht wahrer macht und die Verbraucher nur verunsichert.

Fazit: Liebe Online-Kollegen, schreibt nicht nur von den Agenturen ab, sondern verifiziert, ordnet ein und hinterfragt kritisch; auch die Werte und wirklichen Tatsachen aus Japan. Denn eines steht fest: Wenn in großen Teilen Japans Tee kontaminiert werden sollte, dann werden auch wir keine Tees aus den betroffenen Regionen beziehen. Dafür sorgt dann allerdings schon der japanische Zoll, weil solche Tees schon im Inland nicht gehandelt werden dürften und natürlich erst recht nicht in den Export gelangen.

 

Zubereitung von Grüntee: Direktaufguss mit Kyusu Kanne

 

 

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