Auch wenn sich der Titel jetzt so anhört: Es wird nicht flächendeckend bei japanischem Grüntee mit Tierversuchen gearbeitet. Dass das überhaupt der Fall ist, hat einen einleuchtenden Grund. Die pharmazeutische Industrie in Japan arbeitet an sehr vielen Produkten mit Grünteeauszügen. Von der Antifaltencreme bis hin zum Aromastoff wird hier sehr viel Geld und Zeit investiert. Aus Sicht der Industrie ist der Tierversuch natürlich die günstigste Variante, um die Wirkung der Inhaltsstoffe effektiv zu testen. Ob das vorliegende Beispiel der Firma ITO EN nur ein gutausgedachter PR-Gag ist oder tatsächlich jemand zum Denken gebracht wurde, kann man sowieso nicht sagen. Ito En ist jedenfalls einer der größten Grünteeproduzenten Japans und hat bei der Meinungsbildung in diesem Bereich sicher gehörigen Einfluss auf die japanischen Konsumenten.
Aber, und das finde ich erwähnenswert, dass ausgerechnet jetzt ein japanisches Großunternehmen umschwenkt, ist durchaus ein Lob wert. Normalerweise muss man japanische Produzenten ja schon fast mit vorgehaltener Waffe auf eine Umweltkonferenz „einladen“ und nach dem vor kurzem gescheiterten Artenschutzabkommen und der Weigerung Japans, den Walfang zu reduzieren oder ganz einzustellen, sollten sich mehr Unternehmen in Fernost daran erinnern, dass es eben außer Shareholdervalue auch noch sehr viel greifbare Werte gibt, die etwas für den Umweltschutz bewirken. Unser Kundenverhalten führt nämlich dazu den Firmen zu sagen, dass wir solche Versuche nicht wollen.
Interessanterweise haben die weltweit führenden Aktivisten von PETA diese Information ins WWW gestellt. Wärmt da jetzt ausgerechnet der Gegner dem Feind das Bett? ITO EN jedenfalls wird die eigene Produktpalette, die hauptsächlich aus grünem Tee in Flaschen besteht und dadurch auch jedem Japanreisenden, der einen Supermarkt betreten hat bekannt ist, nun eben ohne Tierversuche erweitern müssen. Hoffentlich ist das eine anhaltende Entwicklung und nicht nur ein Trend.
Nach dieser Moralkeule gibt’s beim nächsten Mal wieder mehr Teefachwissen: Der erste Beitrag der neuen Kategorie Teemythen wird sich damit befassen, warum es keine „3-5-Minuten-Regel“ bei der Zubereitung von Tee gibt.
Freut Euch drauf!
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