© Evas Teeplantage

Ich kenne Einzelhändler aus der Teebranche aber auch einige Kunden, die scheuen das folgende Wort wie der Teufel das Weihwasser. Es geht heute zunächst um Kaffee. Warum es diese Hassliebe zwischen Tee- und Kaffeeliebhabern gibt, weiß ich nicht. Dass sie allerdings ganze Familien dazu bringt, sich unversöhnlich gegenüberzustehen, wenn es um die Wahl des Wachmachers am Morgen geht, ist ein Fakt. Da gibt es notorische Spätaufsteher, die nur eine Sache frühmorgens aus dem Bett wirft: Die Furcht vor dem Lieblingsgetränk des jeweils anderen.

Das ist dann tatsächlich oft eine ideologische Frage, die diese Menschen antreibt. Die Masse der Deutschen behauptet gerne, dass Kaffee einfach wacher macht als Tee. Da gilt es die eine oder andere Sache klarzustellen. Zuallerst ist die Wahl des Heißgetränks eine Geschmackssache. Auch wenn es sich „platt“ anhört, ist es nun einmal Nonsens, einem Kaffeetrinker zum Tee zu zwingen. Er muss „erfahren“, dass ein kräftiger Assam am Morgen oder ein genussvoll geschlürfter Matcha dem Lieblingsgetränk der Deutschen mindestens ebenbürtig ist was die Wirkung auf den Organismus angeht.

A propos Organismus: Die chemische Zusammensetzung von Koffein und Teein ist sich so ähnlich, dass auch ich dazu übergegangen bin, ausschließlich von Koffein zu reden. Ein Unterschied besteht dann allerdings schon noch: Durch die Röstung der Bohnen wird das Koffein deutlich anders im Körper aufgenommen, als der Wirkstoff des Tees. Eine Lebensmittelchemikerin hat mir das haarklein erklärt und mir schwirrte danach der Kopf vor lauter Formeln. Tatsache ist jedenfalls, dass der Kaffee direkt über das Herz wirkt und deshalb etwas schneller als Wachmacher wahrgenommen wird. Der Nachteil daran ist, dass die Wirkung eben auch schnell wieder verpufft und der Körper Mehr will. Im Gegensatz dazu wird Tee über das vegetative Nervensystem verwertet, was deutlich langsamer von statten geht, aber eine wesentlich längere Wirkung zeitigt. Ein grundlegender Unterschied ist auch der sogenannte Gewöhnungseffekt beim Kaffee. Der Körper hat sich an eine gewisse Menge Kaffee gewöhnt und fordert nun immer mehr, um dieselbe Wirkung zu entfalten zu können wie bei der ersten Tasse.

Gewiss ist es einfacher am Morgen einfach eine Maschine anzuschalten als sich kurz der liebevollen Zubereitung des Tees zu widmen. Schon beim zweiten Gang an den Kaffeeautomaten hat aber schon so mancher gemerkt, dass der Kaffee durchaus nicht mehr so toll schmeckt. Das liegt an der Wärmeplatte, auf der die Kanne steht und durch die sich magenschädigende Säuren entwickeln. Dieser Umstand wiederum führt dann dazu, dass man ein paar Jahre später Kunden im Laden begrüßt die morgens keine innerfamiliären Kämpfe mehr am Frühstückstisch austragen. Da hat dann entweder die Vernunft oder der Arzt empfohlen, doch mal zur Teetasse statt zum Kaffee zu greifen. Na wer sagts denn? Tee ist auch noch für den Familienfrieden gut.

 

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